Einführung

Das Interesse am Thema Digitale Transformation nahm laut GoogleTrends in den letzten 10 Jahren um das 9-fache zu. Die Digitale Transformation wird in zahlreichen Papers, Foren und Blogbeiträgen diskutiert. Der Aufklärungsbedarf scheint groß zu sein.

In diesem Artikel zeigen wir, ob und inwieweit Modellierung zum Erfolg der Digitalen Transformation beitragen kann.

Begriffsklärung

Als Digitale Transformation bezeichnet man technologische Veränderungen und Neuentwicklungen, die so weitreichend sind, dass sie Unternehmen, die ganze Gesellschaft und das Alltagsleben betreffen.

Konkret: auf Basis technologischer Möglichkeiten (Sensorik, soziale Netzwerke, Big Data, zunehmende Vernetzung etc.) werden völlig neue Produkte und Dienstleistungen erschaffen oder die bestehenden erheblich verändert. Ein Beispiel dafür sind die FinTechs (Online-Banken, PayPal, PayDirect, Klarna).

Digitale Transformation in der Praxis

Die Unternehmen müssen bei der Digitalen Transformation dranbleiben, sonst werden sie von der Konkurrenz abgehängt oder sogar von neuen, technisch fortschrittlicheren Marktteilnehmern überrollt.
 
Sinnvolle Fragen, die sich Unternehmen in Bezug auf die digitale Transformation stellen können, sind:
1.    Wie kann ich erfolgreich neue Geschäftsprozesse in die bestehende Prozesslandschaft und IT-Architektur integrieren?
2.    Welche Bereiche sind betroffen?
3.    Welche Konsequenzen bringen diese Anpassungen auf Prozess- und IT-Architekturebene mit sich?

Beispielszenario

Angenommen ein Unternehmen möchte seine Produkte nicht nur über die Webseite, sondern zusätzlich über eine App vertreiben. Dadurch entstehen neue Anforderungen in Bezug auf den Bestellprozess. Die Umsetzung dieser Anforderungen muss sich auch auf IT-Ebene wiederfinden.

 Das Geheimnis Whiteboard Abb. 1.pngAbbildung 1: Whiteboard

Das Whiteboard-Diagramm (Abbildung 1) hilft bei der Beantwortung der oben genannten Fragen:

  1. Durch die vorhandenen Modelle der Prozess- und der IT-Systemlandschaft wird eine Veränderung auf beiden Ebenen möglich. Die Modelle geben Auskunft über den Ist-Zustand und ermöglichen eine bessere Planung des Soll-Zustandes.
  2. Als erstes ist der Bestellprozess an sich von Veränderung betroffen. Er ist in der Prozesslandschaft in den Kernprozessen eingeordnet und in einem BPMN-Diagramm dargestellt (Abbildung 1, linke Seite). Des Weiteren sind alle Elemente der IT-Architektur in den Modellen aufzufinden, z.B. ein Klassendiagramm, welches die Bestellung und die damit verbundenen Klassen abgebildet (Abbildung 1).
  3. Bei der Beantwortung dieser Frage ist der MID Innovator hilfreich. Vor allem die Funktion Impact-Analyse.

 

Mit Hilfe der Impact-Analyse sich ergebende Konsequenzen visualisieren

Wir nehmen an, dass die Fragen 1 und 2 beantwortet wurden. Die entsprechenden Diagramme (BMPN, UML) wurden angepasst. Bevor es an die Umsetzung geht, müssen wir uns der Frage stellen, welche Konsequenzen diese Anpassungen auf Prozess- und IT-Architekturebene mit sich bringen. Wenn man die Folgen von Veränderungen nicht abschätzen kann, führt das zu möglichen Fehlern bis hin zum Systemausfall. An dieser Stelle greifen wir auf die Impact-Analyse von Innovator zurück.

Die Impact-Analyse stellt die Vernetzung eines Modellelements durch seine Verbindung zu anderen Modellelementen diagrammübergreifend dar.

In Abbildung 2 sehen wir, dass der Anwendungsfall Artikel bestellen mit der gleichnamigen Aktivität und der funktionalen Anforderung Bestellung durchführen verbunden ist. Das bedeutet, dass die Veränderungen des Bestellprozesses auf IT-Ebene diese Diagramme (Aktivitäts-, Anforderungs- und Anwendungsfalldiagramm) betrifft. Die Impact-Analyse zeigt uns, dass man sich vor der Implementierung unbedingt diese Diagramme ansehen muss um dort ggf. notwendige Anpassungen durchzuführen.

Das Geheimnis Anwendungsfall Abb. 2.png
Abbildung 2: Anwendungsfall "Artikel bestellen"


Wie lässt sich nun die Digitale Transformation beherrschen?

  1. Freischalten von neuen Potentialen erfordert organisatorische Veränderungen. Hier liefern die Prozesslandkarten und -diagramme Überblick über den Ist-Zustand der Aufbau- und Ablauforganisation.

  2. Des Weiteren sind die Prozessmodelle eine Ausgangsbasis für die Umsetzung organisatorischer Veränderungen und damit für die Erreichung des Soll-Zustandes. Das modellgestützte Requirements Engineering sichert hohe Qualität beim Spezifizieren der Anforderungen.

  3. Eine modellbasierte Visualisierung der Prozess- und IT-Systemlandschaft begünstigt eine schnelle Veränderung.

Fazit

Konsistente Modellierung bringt erhebliche Vorteile mit sich. Man kann damit deutlich schneller die Digitale Transformation planen, durchführen und Soll-/ Ist-Zustände abgleichen. Zusätzlich helfen die konsistent zusammenhängenden Modelle, bei strategischen Überlegungen den Überblick zu behalten und komplexe Veränderungen der Prozess- und IT-Landschaft zu managen.

 

Das Geheimnis hinter gelungener digitaler Transformation - Komplexität mit konsistenter Modellierung beherrschen!

 

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